Fernglas Kaufberatung: Unsere Tipps für die Wahl des richtigen Fernglases

Wie in so vielen Bereichen gibt es auch beim Fernglas nicht das perfekte Produkt für jeden Einsatzbereich. Zuerst solltest Du Dir im Klaren sein, wofür, wie oft und unter welchen Bedingungen Du Dein Fernglas einsetzen möchtest. Wenn Du einmal im Jahr einen Ausflug mit der Bahn auf einen Berg machst, sind das andere Voraussetzungen, als wenn Du mit einem Tarnzelt im Gepäck fast jedes Wochenende und bei jeder Witterung zu Fuss in der Natur unterwegs bist. 

 

Folgende Fragen solltest Du dabei für Dich klären:

Wie oft werde ich das Fernglas verwenden?

Möchte ich auch bei schlechten Lichtverhältnissen beobachten? 

Beobachte ich über eine längere Zeit und möchte ich das Gesehene geniessen, oder geht es mir mehr darum, kurz einen etwas besseren Blick auf ein entferntes Detail werfen zu können?

Bin ich auch bei schlechter Witterung unterwegs und möchte ich auch bei Regen, Kälte, oder sogar bei Schnee beobachten können?

Marschiere ich längere Distanzen und sind daher Gewicht und Grösse wichtige Faktoren?

 

 

 

Nachdem Du Dir erste Gedanken zu den oben genannten Fragen gemacht hast, werfen wir nun einen Blick auf die technischen Aspekte eines Fernglases und verknüpfen diese mit Deinen Bedürfnissen. 

 

Jedes Fernglas ist mit einer Zahlenkombination, wie z.B. 10x42 beschriftet. Das „x“ steht für „mal“ und gibt in Verbindung mit der ersten Zahl einen Hinweis auf die Vergrösserung. Unser Beispiel-Fernglas vergrössert also das Objekt beim Betrachten um den Faktor 10. Wenn Du also einen Vogel in 100 Meter Distanz beobachtest, wirkt er bei der Beobachtung durch dieses Glas so gross, als wäre er nur 10 Meter von Dir entfernt. Häufige Vergrösserungsstufen sind sind 7x, 8x, 10x, 12x und 15x, wobei es auch Zwischenstufen wie z.B. 8,5x gibt. 

Nun könnte man meinen, dass die allermeisten Anwender eine möglichst grosse Vergrösserung haben möchten und daher die Gläser mit 12x oder 15x die erste Wahl sein sollten. Leider bringen grosse Vergrösserungen aber nicht nur Vorteile mit sich. Durch den kleineren Betrachtungswinkel beeinträchtigen Erschütterungen den Beobachtungsgenuss wesentlich. Gerade wenn man z.B. bei einer Wanderung leicht ausser Atem ist und das Fernglas nicht abstützen kann, ist eine angenehme Beobachtung kaum möglich. Daher sind meistens Feldstecher mit der Vergrösserung 8x oder 10x ideal für einen möglichst universellen Einsatz. 

Eine spezielle Möglichkeit um mit grösseren Vergrösserungen aus der Hand beobachten zu können soll hier nicht unerwähnt bleiben. Canon bietet Ferngläser mit integriertem optischen Bildstabilisator. So kann auch mit mehr Vergrösserung länger beobachtet werden. Allerdings sind die Ferngläser durch die zusätzliche Stabilisierungseinheit um einiges grösser als vergleichbare Ferngläser ohne Stabilisator. 

 

Die zweite Zahl entspricht dem Durchmesser der Frontlinse. Bei unserem Beispiel-Fernglas entspricht der Durchmesser also 42mm. Je grösser der Durchmesser, desto mehr Licht kann zum Auge geführt werden. Somit eignen sich Gläser mit einem relativ grossen Durchmesser von 40mm und mehr vor allem für die Beobachtung bei weniger Licht wie z.B. in der Dämmerung. Verständlicherweise hat der Durchmesser aber auch einen Einfluss auf die Grösse des Fernglases. Somit sind Ferngläser mit hoher Lichtstärke weniger kompakt. Wenn die Grösse des Fernglases die absolut oberste Priorität hat und man ausschliesslich am Tag beobachtet, wird ein Fernglas mit 20 - 25mm eine gute Wahl sein. Aufgrund der kleinen Ein- und Austrittsöffnungen muss man bei sehr kleinen Ferngläsern allerdings Abstriche beim Beobachtungs-Genuss machen. Daher sollte man sich wirklich gut überlegen, ob nicht doch auch ein klein wenig grösseres Fernglas in Frage kommen könnte (insbesondere auch als Brillenträger!). Ferngläser mit einem Durchmesser von ca. 30mm sind oft ein guter Kompromiss zwischen Grösse, Gewicht und Lichtstärke. 

 

Am Sehfeld kann man erkennen, welchen Bereich man in 1000 Meter Entfernung überblicken kann. Hochwertige Ferngläser haben ein verhältnismässig grösseres Sehfeld als günstigere Modelle. Das Sehfeld ist sicher einer der wichtigsten Faktoren, die hochwertige Spitzenferngläser von günstigeren Modellen unterscheiden. Das hochwertige Swarovski CL Companion 10x30 verfügt z.B. über ein Sehfeld von 132m auf eine Distanz von 1000 Metern. Das wesentlich preiswertere Nikon Prostaff 7S 8x30 hat mit 114m ein kleineres Sehfeld. Somit ist es möglich, mit dem Swarovski, bei gleicher Vergrösserung, einen weiteren Bereich zu überblicken. 

 

Die Qualität der verwendeten Gläser hat einen entscheidenden Einfluss auf das Betrachtungserlebnis. Diese Unterschiede lassen sich oft erst beim testen erleben und sind schwierig anhand von technischen Daten abzulesen. Grundsätzlich sind natürlich teurere Ferngläser mit besseren Glassorten ausgestattet. 

Die Vergütung ist ein weiterer wichtiger Qualitätsfaktor eines Fernglases. Die Linsen sind mit mehreren feinen Schichten Vergütet. Diese Schichten haben hauptsächlich die Aufgabe, Streulicht zu minimieren. Somit kommt mehr Licht bis zur Austrittspupille und das Bild ist heller und somit angenehmer. Ausserdem haben hochwertige Ferngläser Spezialbeschichtungen welche das Beschlagen bei Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen vermeiden und das Reinigen vereinfachen. Ausserdem sind Top-Ferngläser meist Wasserdicht und die beweglichen Teile lassen sich auch bei extremen Temperaturen sanft verstellen. 

 

 

 

Ein Fernglas, das aufgrund seiner Grösse und Gewicht bei fast jeder Wanderung im Schrank bleibt, macht wenig Sinn. Daher sollte man sich gut überlegen, wo die persönliche „Schmerzgrenze“ bezüglich den Abmessungen liegt. Mit Blick auf die Beobachtungsqualität sollte man sich dann möglichst nahe an diese Grenze heranwagen. Wie bereits erwähnt sind Ferngläser mit dem Linsendurchmesser von ca. 30mm oft ein guter Kompromiss. Wer vorwiegend bei wenig Licht beobachtet, wird mit einem grösseren Linsendurchmesser glücklicher werden. Für Alle, die ein möglichst kompaktes Fernglas für „immer dabei“ suchen und nur kurz beobachten, sind die Pocket-Modelle mit Durchmessern von 20-25mm die idealen Begleiter. 

Bei der Vergrösserung sind die Allroundgläser mit 8x oder 10x eine gute Wahl. Bei kleineren Linsendurchmessern ist eher die kleinere Vergrösserung empfehlenswert. Ein grösseres Glas liegt etwas ruhiger in der Hand und kann eher mit einer stärkeren Vergrösserung stabil gehalten werden. 

Wenn man sich für die Vergrösserung und den Linsendurchmesser entschieden hat, ist die Preisklasse die nächste Entscheidung die es zu treffen gilt. Das persönliche Budget soll hier natürlich nicht überstrapaziert werden. Was es aber zu bedenken gilt: Ein hochwertiges Fernglas begleitet einen das ganze Leben lang. Somit lohnt es sich oft, ein paar Franken mehr zu investieren. 

 

Nachfolgend haben wir Dir einige Kaufempfehlungen aufgelistet. Selbstverständlich bist Du auch jederzeit bei uns willkommen, um die Ferngläser ausgiebig zu testen. Wir sind überzeugt, dass man ein Fernglas zuerst „erleben“ muss. Daher bieten wir bei Ferngläsern ein Rückgaberecht von 7 Tagen. So kannst Du Dein Fernglas auch ohne Risiko online bestellen und zu Hause ausprobieren.  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 Swarovski SLC 8x42 WB Grün