Unser Kursleiter, Christoph Bürki wurde auf seiner Kanada-Reise von der kleinen und leichten Ricoh GR III begleitet. 
Was er von der Kompaktkamera mit APS-C Sensor und der Festbrennweite von 28mm hält, liest Du in seinem Testbericht: 

Zur Ricoh GR III im Onlineshop

"Die Ricoh GR III ist eine kleine Grosse in Sachen Grösse und Bildqualität! Sie ist eine der kompaktesten APS-C Kameras auf dem aktuellen Markt. Zugegeben, in meinen Pranken ist sie schon etwas verloren und sie kann dadurch einfach „zu Fall“ kommen. Doch die griffige Gummiarmierung und die mitgelieferte „Sicherheitsleine“ verhinderten dies erfolgreich. 

Historisch gesehen ist sie eine logische Weiterentwicklung der analogen GR Baureihe, welche damals und auch heute einen Kultstatus innehat, als eine der kleinsten, leichtesten Kompaktkameras auf dem Markt. Die hohen Occasionspreise für analoge GR Kameras bezeugen dies auf eindrückliche Art und Weise.

Zu den wichtigsten, technischen Eckpunkten der neuen GR III

Das Gehäuse ist im Vergleich zur Vorgängerin GR II noch etwas kleiner geworden - allerdings mit dem Nachteil, dass der eingebaute Blitz der Vorgängerin keinen Platz mehr fand im neuen Gehäuse. Mit ihrer noch kleineren, schlankeren Art passt sie jedoch in jede Hemd-, Hosen-oder Handtasche. So ist sie bei jedem Spaziergang mit dabei! 

Sie besitzt einen 24 MP APS-C Sensor, der zudem bildstabilisierend in drei Achsen gelagert ist. Somit sind Aufnahmen mit etwas längeren Verschlusszeiten nun noch einfacher zu erstellen, da der Bildstabilisator bis zu 4 Blendenstufen ausgleicht. Auch der Staubbefall dürfte nicht mehr ein so grosses Problem sein, wie beim Vorgängermodell, denn der Sensor wird mit Ultraschall geschüttelt (einstellbar über Kameramenu). 
Dank des hervorragenden Dynamikumfangs und einer Farbtiefe von 14 Bit lassen sich im RAW Format auch Bilder „retten“, die bis zu 5 Stufen unterbelichtet sind. 
Das DNG RAW Format hat den Vorteil, dass man diese Bilder auch mit älteren Adobe Programmen bearbeiten kann. Klar kann man ein Rauschen in den dunklen Bildteilen erkennen, aber es ist nicht so stark, wie ich es vermutet hatte (abhängig vom jeweiligen Geschmackssinn). 

Die Ricoh GRIII besitzt ein fix verbautes 28mm Weitwinkelobjektiv mit f2,8 Lichtstärke. Dieses Objektiv wurde neu konstruiert und ist perfekt auf den Sensor abgestimmt. Die Schärfe und Auflösung sind für meine Begriffe super. Chromatische Aberrationen konnte ich so gut wie keine entdecken und im Gegenlicht zeigt sie kaum Schwächen. Technisch bedingt liefert der Weitwinkel eine gewisse Verzeichnung (Verzerrung der Proportionen, stürzende Linien), aber diese sind per Software einfach zu korrigieren. 
Die Naheinstellgrenze wurde auf 6 cm gedrückt, was den Makroaufnahmen einen angenehmen weitwinkligen Charakter verleiht. 

Ein kontrastreicher Touchscreen erleichtert die Bildfindung, denn ein elektronischer Sucher wurde in der Kamera nicht verbaut. Bei starkem Licht kann sich die Suche nach dem Motiv tatsächlich etwas schwierig gestalten. 
Es gibt zwei optische Aufstecksucher (28mm, sehr kompakt, 80% Bildabdeckung oder 28/21mm, grosser optischer Sucher, 90% Bildabdeckung), welche sicherlich bei grellem Licht hilfreich sind.

Das Autofokussystembietet alles, was im Moment modern und brauchbar ist. Er wurde in Sachen Geschwindigkeit und Präzision gegenüber des Vorgängermodells noch verbessert und überzeugte mich mit seiner Treffsicherheit. 

Die Gesichtserkennung und der Schärfenachführungs AF arbeiten ebenfalls einwandfrei. Der Schärfenachführungs AF ist bei statischen Motiven wunderbar zu gebrauchen. Denn einmal auf einen bestimmten Punkt scharfgestellt, bleibt der AF auf dem Motiv kleben, so dass ich verschiedene Bildgestaltungen durchführen kann, ohne mich um die Scharfeinstellung kümmern zu müssen.
Was die GR Reihe aber auszeichnet, ist die Snap Funktion. Hierbei kann ich die Schärfe auf 6 verschiedene Distanzen manuell vorfokussieren (1m, 1,5m, 2m, 2,5m, 5m, unendlich). Bei f8 bekomme ich mit der 2,5m Einstellung eine Schärfentiefe von 1m - unendlich. Eine tolle Funktion für alle, die Streetfotografie/Reportagefotografie betreiben wollen.
Mit manueller Fokussierung hilft einem sogar eine Vergrößerung oder ein Peaking (im Menu einstellbar).

Als „Seltenheit“ zu betrachten ist der eingebaute Bildspeichervon 2 GB. Bei vergessener Speicherkarte (dies kann allen einmal passieren…) kann man so noch 136 jpg oder 39 raw (dng Format) Bilder schiessen. Als Notnagel stellt sich diese Funtion als äusserst hilfreich heraus!

Die Bildsteuerungen(die verschiedenen Farbgebungen, z.B. Vivid, BW, usw.) sind sehr fein, über verschiedene Regler einstellbar.

Weitere Funktionen, wie Mehrfachbelichtung, Intervallaufnahmen, zuschaltbarer ND Filter, AA-Filter-Simulator, künstlicher Horizont, Bluetooth, Wlan sind natürlich auch mit an Bord und runden  diese kleine Kamera hervorragend ab. 

In technischer Hinsicht bewegt sich die Ricoh GR III auf der Höhe der Zeit, und dies in einem absolut kompakten Gehäuse.

Wie sieht die Bedienbarkeit der GR III aus?

Die Menüführung ist klar und einfach aufgebaut, ohne eine grosse Verschachtelung an Untermenüs. Die Kamera selber ist über zwei Knöpfe (ADJ und Fn Taste) und das hinten liegende Scrollrad sehr individuell einstellbar. 

Die ADj Taste ist sozusagen eine Quickmodustaste, die ich mit verschiedenen Funktionen belegen kann. Um in den Quickmenumodus zu gelangen muss ich diese Taste drücken. Gleichzeitig ist sie im Aufnahmemodus die +/- Korrektur, hierfür muss ich die Taste nach links oder rechts wippen. Doch aufgepasst, sie ist auch anfällig auf zufälliges Verwippen.

Das vordere Einstellrad ist sehr gut bedienbar aber dennoch so ins Gehäuse eingepasst, dass es sich nicht so leicht aus Versehen verstellen lässt.

Die Video Taste ist auf der linken Seite am Gehäuse angebracht - perfekt - denn ich kam nie aus Versehen auf diesen Knopf.

Die Ricoh GR III bietet auch User Einstellungen, so kann man sich diese Kamera für verschiedene fotografische Situationen personalisieren.

Der Auslöser ist gut fühlbar, da er relativ gross und breit auf der Oberseite platziert ist. 
Alles in allem und trotz ihrer Grösse ist die GR III erstaunlich gut zu bedienen (auch mit grossen Pranken) und man findet sich schnell zurecht. 

 

Fazit:

Ich habe die Ricoh GR III in meinen Ferien fast täglich gebraucht, immer mit der „Sicherheitsleine“ um mein Handgelenk. Manchmal einhändig, wenn es schnell gehen musste oder mit zwei Händen, für eine präzisere Bildfindung. Fast immer war sie der Situation gewachsen und wenn es in die Hosen ging, so war es meistens der Anwender, der versagt hatte. ;-)

Ich war zuerst skeptisch über den einigermassen grossen Weitwinkelbereich von 28mm, aber er fordert einen heraus. Er zwingt einen sich zu bewegen, näher heranzugehen, Entfernung zu schaffen oder mit leeren Flächen besser umzugehen. Kurzum ein wunderbarer Bildwinkel für viele fotografische Begebenheiten. Und es muss nicht immer alles Formatfüllend sein!

Der Akku hielt was Ricoh versprach - so um die 200 Bilder können mit einer Ladung aufgenommen werden. Das ist nicht üppig, aber für eine so kleine Kamera, mit wenig Platz für einen grösseren Akkublock und vollgepackt mit Elektronik, durchaus gut. Ich habe mir im „The Camerastore“ in Calgary (wer Kameraverrückt ist wie ich und in Calgary weilt, sollte sich dort umschauen…) einen Ersatzakku besorgt, und mit diesen zwei Batterien bin ich gut über die Runden gekommen. Wenn es mal knapp wurde, habe ich den Akku direkt in der Kamera mit einer Powerbank etwas nachgeladen.

Sie ist für mich die perfekte kleine Kamera, welche immer mit von der Partie ist und eine kompromisslose Bildqualität liefert! 
Was nützt mir die beste und teuerste Kamera, wenn ich sie zu Hause in der Schublade verstauben lasse, nur weil sie mir zu gross und zu schwer ist…

Und ich möchte den Spass nicht missen, den die Ricoh GR III mit sich bringt, wenn sie aus der Verpackung befreit wird!"

Zur Ricoh GR III im Onlineshop

 Christoph Bürki: 

christophbuerki.com

@christophbuerkiphotography