Sandro Burn ist leidenschaftlicher Landschafts - & Reisefotograf. 
Seine technische Begeisterung spiegelt sich sowohl in seinem Beruf wie auch in der Fotografie wider. 
Er setzt hohe Ansprüche an seine Ausrüstung und berichtet hier von seinen Erfahrungen mit der Nikon D850:

"Als passionierter Landschaftsfotograf verwendete ich vor der Nikon D850 die D810. Hauptsächlich benutze ich die Kamera für ruhige Landschaften und stehende Sujets. 
Somit sind für mich die Auslösegeschwindigkeit oder die Videoqualität eher weniger wichtig.  Meine Wahl fiel damals auf die Nikon D810, weil ich Wert auf eine hohe Auflösung lege.

Als dann die Nikon D850 vorgestellt wurde, stürzte ich mich, als Technikfreak, sofort auf das Datenblatt um die Neuerungen genau unter die Lupe zu nehmen.

Hier möchte ich eine kleine Auflistung zeigen, was beim neuen Modell verbessert wurde:

  • Beleuchtete Tasten
  • Klappdisplay mit Touchscreen
  • Schnellerer Fokus
  • Integriertes WiFi und Bluetooth
  • 45.7 MP
  • Höherer Dynamikumfang
  • Live View mit neuen, tollen Features (Fokus Peaking & Silent Mode)

Nun, bereits beim zweiten Punkt war für mich klar, dass ich die Nikon D850 unbedingt haben muss. Endlich keine Rückenschmerzen mehr, wenn ich die Kamera tief unten platziere. Nun kann ich einfach das Display rausklappen, was will man hier noch mehr?
Als ich die Kamera zum ersten Mal auf Hochformat gestellt hatte, fiel schnell auf, was noch besser hätte gemacht werden können: Das Klappdisplay lässt sich leider nur in zwei Richtungen drehen. Nichts desto trotz, dies war mein wichtigster Punkt, wieso ich mich für die D850 entschieden habe und ich würde mich immer noch genauso entscheiden.
Die anderen Punkte auf meiner Liste waren jedoch ebenfalls extrem vielversprechend und so bestellte ich mit grosser Vorfreude die neue D850.

Die ersten Schritte mit der neuen Nikon D850
Die Nikon D850 begleitet mich nun bereits seit einigen Monaten und ich möchte nun anhand von einigen Bildern meine Erfahrungen aufzeigen.

Was man mit 45.7 MP alles anstellen kann:
Auf der ersten Wanderung mit der neuen Kamera stellte ich fest, dass die Auflösung einfach unglaublich ist. Man braucht eigentlich fast kein Makroobjektiv mehr. Das Bild der Heuschrecke entstand mit dem Nikkor 70-200mm f2.8. Dank der nahezu unendlichen Anzahl Pixel konnte ich das Bild am Computer einfach auf die von mir gewünschte Grösse zuschneiden und das kleine Tierchen extrem nahe „heranzoomen“. 

Fokus Stacking:
Während dieser Wanderung wollte ich ebenfalls das neue Fokus Stacking testen. Leider war dieses Erlebnis weniger erfreulich. Obwohl ich das Gefühlt hatte, den Umgang mit der Technik zu beherrschen, gelang es mir erst nach mehreren Minuten, das Fokus Stacking richtig zu verwenden. Mir fehlte auf dem Display die Erklärung, dass der vorderste Punkt fokussiert werden muss und die Kamera automatisch bis unendlich fokussiert. Ständig hatte ich das Gefühl, ich müsse zwei Fokuspunkte einstellen. Als dies geklärt war, erledigte die Kamera das Fokus Stacking vollautomatisch und, falls dies erwünscht ist, werden die RAW Dateien sogar in einen separaten Ordner abgelegt. Dieses Feature werde ich garantiert nochmals intensiver testen. 

Live View mit Silent Mode und Focus Peaking
Meine grosse Leidenschaft bei der Landschaftsfotografie sind die Langzeitbelichtungen. Es ist für mich sehr spannend, ein Bild zu planen und zu gestalten und erst einige Minuten später zu wissen, wie es als fertige Aufnahme wirkt. Leider gehöre ich nicht zu der Generation, die die Analogfotografie intensiv erlebt hat, aber durch das Warten auf mein fertiges Bild, kann ich mir vorstellen, wie es sich angefühlt hat. ;-)

Für diese Art von Fotografie verwende ich nahezu immer den Live View mit dem Histogramm. Mit der D850 kann ich nun die neuen Features ideal verwenden. Das Fokus Peaking zeigt mir an, welcher Bereich im Bild scharfgestellt ist. Super finde ich den Silent Mode. Mit diesem wird der Auslöser elektronisch betätigt und man hört absolut kein Geräusch mehr. Dies hat den grossen Vorteil, dass während der Aufnahme keine Erschütterungen durch den Auslöser entstehen.

Dynamikumfang in der Landschaftfotografie
Im Idealfall ist für eine Landschaftsaufnahme nur ein Bild notwendig. Dies erspart mir die zusätzliche Arbeit und bei langen Reisen entstehen so weniger Bilder, was platz- und ebenfalls zeitsparend ist.

Dieses Bild ist eine einzelne Belichtung und der unglaubliche Dynamikumfang der Nikon D850 ist deutlich zu sehen. Natürlich hatte auch die D810 bereits einen super Dynamikumfang, doch bei der Nachfolgerin habe ich das Gefühl, dass er nochmals verbessert wurde. Vor allem beim Aufhellen der Tiefen gibt es nur sehr wenig Verfärbung und die Details kommen wunderschön zum Vorschein.

Rauschverhalten bei ISO 20 00
Im Death Valley versuchte ich mich zum ersten Mal in der Astrofotografie. Dafür verwendete ich das Nikkor 70-200mm f2.8 Objektiv um den Orionnebel zu fotografieren. Mit einer Brennweite von 200mm durfte die Belichtungszeit nicht länger als 2 Sekunden dauern. Da gab es nur eine Lösung, den ISO Wert auf 20000 zu erhöhen. Bei einem so hohen ISO Wert hatte ich nicht die Erwartung, dass das Bild optimal aussehen würde, deshalb führte ich mehrere Belichtungen durch, um das Rauschen im post-processing entfernen zu können. 

Für das Beispiel hier ist diese Einzelaufnahme jedoch ideal.
Die Datei wurde nur in Lightroom nachbearbeitet. So konnte das Flockenrauschen bereits stark reduziert werden und das Rauschen ist kaum noch ersichtlich. 

Fazit:
Auch nach einigen Monaten und diversen Tests bin ich total happy mit der Nikon D850. Die Verarbeitung und Handhabung sind, wie auch bei anderen Kameras von Nikon, sehr gut. Der klappbare Touchdisplay reagiert hervorragend auf Berührungen, auch wenn die Kamera dem Wetter ausgesetzt ist, wie zum Beispiel bei starken Regenfällen. Die beleuchteten Tasten können sehr angenehm sein, da ich jedoch die Kamera und die Knöpfe bereits sehr gut kenne, benötige ich die Beleuchtung eher selten.

Der extrem schnelle Fokus der D850 motiviert mich sogar, in der Sport- oder Tierfotografie meine ersten Erfahrungen zu machen. Der Batteriegriff mit dem EN-EL18 Akku erhöht die Auslöserate von 7 auf 9 Bilder pro Sekunde. Dies teste ich, sobald ich im Besitz eines EN-El18 Akkus bin.

Die vielen kleinen Verbesserungen möchte ich nicht mehr missen und würde somit jederzeit wieder von der D810 auf die D850 umsteigen, da die neuen Features das Leben beim Fotografieren deutlich vereinfachen. Integriertes WiFi und Bluetooth ermöglichen es sogar, die Nikon Snapbridge App zu verwenden und Bilder kabellos zu übertragen. Der Ansatz der App ist gut, jedoch noch verbesserungswürdig. Als Benutzer darf man hier noch nicht allzu hohe Ansprüche setzen.
Ich benutze sie eigentlich nur, damit die GPS Daten vom Smartphone in die Exif Daten der RAW Bilder geschrieben werden.
Alles in allem ist die Nikon D850 ein Arbeitstier und für mich der perfekte Begleiter auf meinem fotografischen Weg." 

www.sandroburn.ch
Instagram: @sandro_burn_photography

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