In diesem Beitrag erkärt Dir Sandro Burn, wie sein persönlicher Ablauf beim Erstellen von Panoramabildern und Landschaftsaufnahmen aussieht. 
Erfahre, wie er von der Idee, über die intensive Planunng zum fertigen Bild gelangt. 

Sandros wundervolle Landschaftsbilder sind diesen Monat in unserem Schaufenster ausgestellt. 

 

Wer bin ich?

Mein Name ist Sandro Burn und mich fasziniert die Landschaftsfotografie seit mehreren Jahren. Die Fotografie ist meine grosse Passion und ich verbringe nahezu jede freie Minute damit. Da es "nur" meine Freizeitbeschäftigung ist, hat es sich so ergeben, dass ich sehr oft am Abend und in der Nacht unterwegs bin. So fesseln mich die Milchstrassenbilder, sowie Langzeitbelichtungen von Sonnenuntergängen besonders. Diese zwei Bereiche sind meine grosse Leidenschaft.

Genau über diese beiden Themen werde ich in naher Zukunft in Zusammenarbeit mit Foto Video Zumstein einige Workshops durchführen. Im Zumstein Newsletter wirst Du frühzeitig über die ausgeschriebenen Workshops informiert.

In diesem Blogbeitrag erkläre ich Dir, wie mein persönlicher Ablauf aussieht und wie ich von einer Idee über die Planung zum definitiven Bild gelange. Das Schöne an der Fotografie ist, dass es unzählige verschiedene Arten gibt, wie man sie ausleben darf und ein richtig oder falsch nicht existiert. 


Sandros wundervolle Landschaftsbilder sind diesen Monat in unserem Schaufenster am Casinoplatz ausgestellt. 

Intro

Normalerweise fahre ich bewusst an einen bestimmten Ort, welchen ich z.B. bereits von Wanderungen kenne. Damals bei der Wanderung hat vielleicht das Licht oder das Wetter nicht gepasst und so kann ich genau zur richtigen Zeit an diesen bestimmten Ort fahren. Dafür braucht es natürlich viel Planung und auch damit gelingt es nicht immer, das gewünschte Bild zu erstellen. Bestes Beispiel ist eine bestimmte Nebelwelle, welche ich im letzten Herbst fotografieren wollte. Leider hat es nicht geklappt und so freue ich mich bereits jetzt auf den Herbst und auf neue Versuche. 

Wie Du bereits lesen kannst, erstelle ich gerne ein Bild vom perfekten Moment an einem bestimmten Ort. Ich sehe dies als grosse Herausforderung und eine Art Kunst, da es oft viele Versuche benötigt. Wenn die Aufnahme dann jedoch im Kasten ist, freut es mich besonders.

Vorbereitung

Welche Vorbereitungen treffe ich? Als erstes muss der Ort genau studiert werden. Dafür schaue ich mir zum Beispiel Bilder an, welche auf der Wanderung aufgenommen wurden. Zudem plane ich oft mit Google Maps / Google Earth. Mit diesen Informationen kann der ideale Ort für das gewünschte Bild bestimmt werden

Ein weiteres, sehr nützliches Tool für meine Planung ist die „Planit“ App. Ich liebe dieses Tool und es erfüllt genau meine Wünsche. Nehmen wir als Beispiel dieses Bild:

Um die Mondfinsternis 2018 genau so, mit dem Stockhorn als Vordergrund, zu fotografieren habe ich diese App verwendet. Als erstes musste der geeignete Standort gesucht werden.

Danach habe ich die Zeit definiert, wann der Mond optimal stehen wird. Bei Planit kann man einen virtuellen Sucher einschalten, welcher es ermöglicht eine virtuelle Bildvorschau zu sehen, inklusive den Bergen und der umliegenden Landschaft.

Es gibt noch unzählige weitere Tools und Möglichkeiten in der App selber. Auch für die Planung von Panoramaaufnahmen hilft sie extrem, da der virtuelle Sucher mir genau sagt, wie viele Einzelbilder für einen spezifischen Bildausschnitt erstellt werden müssen. Für Milchstrassen Panoramas führt für mich definitiv kein Weg an diesem App vorbei.

Die App sagt mir nun, dass der Mond um 21.34 Uhr genau so in Relation zum Stockhorn steht wie ich es mir vorgestellt habe. 

In meinen Exif Information ist zu sehen, dass dies exakt auch in der Realität der Fall war. Falls ihr weitere Informationen dazu haben möchtet, besucht gerne meinen Blogbeitrag auf meiner Webseite.

Natürlich könnt ihr mir auch jederzeit weitere Fragen per Mail schreiben. Zudem werde ich bei meinen Workshops ebenfalls auf die App zu sprechen kommen.

Fotografieren vor Ort

Sobald die Planung und die Vorbereitung abgeschlossen sind, geht es ab in die Natur.

Hier versuche ich immer rechtzeitig vor Ort zu sein. Ich mag keinen Stress und ich suche gerne meinen perfekten Spot in Ruhe aus.

Sobald ich den Ort und die Bildkomposition gefunden habe, bleibt meine Kamera oft den ganzen Abend / Nacht exakt an dieser Position stehen. Das ist auch der Grund, warum ich häufig mit zwei Kameras unterwegs bin. Mich fasziniert es sehr, darauf zu warten bis die Lichtstimmung für meine Bildkomposition perfekt ist oder bis die Milchstrasse genau so steht wie ich es mir vorgestellt habe. Das bedeutet für mich vor allem eins… warten, warten, warten…

Bei der Langzeitbelichtung eines Sonnenuntergangs hat man genau eine Chance und somit muss alles auf Anhieb stimmen. Dieses Thema wird ein wichtiges sein bei meinen Workshops. Die Teilnehmer erfahren, wie es gelingt, eine 5-minutige Langzeitbelichtung eines Sonnenuntergangs zu fotografieren. Wenn die Belichtung beim ersten Versuch nicht stimmt ist es zu spät denn der Himmel hat bereits nicht mehr die gleiche Intensität wie 5 Minuten vorher. 
Vor dem Sonnenuntergang müssen einige Testbilder mit einer kurzen Belichtungszeit fotografiert werden. Zudem ist es sehr wichtig, das Licht zu beobachten, um einzuschätzen ob es stärker oder schwächer wird.
Anschliessend steht dem perfekten Bild nichts mehr im Weg.

 

Post-Processing

Ich bin ein Technik-Nerd, was Du Dir vermutlich bereits beim Leser meiner Planung gedacht hast. Uns so ist die Nachbearbeitung der Bilder ein wichtiger Bestandteil meiner Arbeit. Bei den Langzeitbelichtungen zum Beispiel, nehme ich oft zwei oder mehr Bilder auf, da die Bäume oder die Gräser auf dem Boden nicht unscharf sein sollen. Beim Beispiel oben mit dem Wasserfall habe ich insgesamt sogar drei Bilder verwendet. Zwei unterschiedliche Langzeitbelichtungen für den Himmel und den Wasserfall, sowie eine kurze Belichtungzeit für die Umgebung. Auch die Blende wird oft verändert, damit die Schärfe und Belichtung für jeden Teil des Bildes ideal sind.

Eines der aufwändigsten Panoramabilder die ich je fotografiert habe war diese Aufnahme:

 

Es ist ein dreireihiges Panoramabild mit ca. 8 vertikalen Einzelbildern pro Reihe. Der Himmel wurde mit 25 Sekunden Belichtung aufgenommen, der Vordergrund mit deutlich längerer Belichtungszeit. Zudem wurde noch ein Focus-Stacking gemacht, damit die Blumen ebenfalls im Fokus liegen.

Um ein solches Bild zu fotografieren benötigt man locker 1 Stunde oder mehr.  

Schlusswort

Langzeitbelichtungen bedeuten für mich auch innere Ruhe. Wenn die Komposition stimmt und der Auslöser gedrückt wurde, dann kann ich die Natur und die Lichtstimmung mit meinen Augen geniessen. Die Kamera interessiert mich in diesen 5 Minuten nicht und nur der Moment zählt.

Es gibt bei der Fotografie kein richtig oder falsch, sondern jeder definiert die Fotografie wie es für ihn selber stimmt. Und eine Mischung aus Technik und Natur ist für mich persönlich die Faszination der modernen Fotografie.

Falls ihr gerne mehr lernen möchtet über Langzeitbelichtungen mit Filter oder über Panoramafotografie mit einem Panoramasystem, dann abonniert den Newsletter von Foto Video Zumstein und meldet euch für einen meiner Workshops an.

Workshop

In seinem Workshop vom 9. Juli erkärt Dir Sandro die Unterschiede und Vorteile der verschiedenen Filter anhand des Nisi Systems. 
Zudem gibt er Tipps und Tricks aus seinem persönlichen Erfahrungsschatz weiter. 

Alle Infos und Anmeldemöglichkeiten findest Du hier: Nisi Filter - virtueller Workshop