Christian Clavadetscher erstellt professionelle Foto- und Videoproduktionen und ist begeisterter Anwender des DJI Transmission Combos.
Das Set-up bietet, richtig aufgesetzt viele kreative Möglichkeiten. Bis die Verbindungen alle stehen, wird es kurz knifflig. Christian teilt im Video seine Tricks mit dir, um dir die Einrichtung des DJI Transmission Combos zu erleichtern.
Seine verwendeten Produkte und deren Vorzüge stellt er in seinem Video vor.  

DJIs Ecosystem zum RS3 Gimbal

"Vor rund drei Jahren sah ich ein Video auf Youtube, welches mich aus den Socken gehauen hat. Es ging um das Arri Trinity Steadycam- Gimbal- System. Ein amerikanischer Steadycam- Operator bediente eine Kombination aus einer Steadycam und einem Gimbalrig- System. Und um das Video aufzupeppen schwang er das Steadycam Gimbal über seinem Kopf. Mein Technerd- Herz nahm einen Sprung. Dieses System musste ich haben. Nur war es leider etwas teuer. Ich überlegte mir also, welche Optionen ich hatte und welches Gimbal- System mir in diesem Moment das beste Preis- Leistungs- Verhältnis bot. Und noch wichtiger: Ich wollte den Gimbal fernsteuern können. Darum fiel meine Wahl damals auf den Moza Air 2 mit Motion Control via App. Ich baute mir aus einer klassischen Steadycam und einem Gimbal ein System und dazu noch eine Steuereinheit, um das Set-up fernsteuern zu können. Doch das Problem war die Bluetooth-Verbindung zwischen Smartphone und Gimbal.

Seither ist technisch viel passiert und erst vor kurzem hat der chinesische Leader in Sachen Prosumer Gimbals, DJI, sein Ecosystem durch hinzufügen eines Autofokus und eines Übermittlungssystems komplettiert. Es besteht nun aus dem DJI RS3 PRO Gimbal mit drei USB-C Anschlüssen, dem DJI Lidar Rangefinder RS und dem DJI Transmission System. Kombiniert man alle drei, hat man in der Theorie, einen ferngesteuerten Gimbal mit Autofokus für jedes Objektiv. Und in der Praxis? Die praktische Anwendung bietet ein paar lösbare Probleme.
Der grösste Schwachpunkt liegt bei der Kommunikation. Anstatt in den Gimbal drei gleichwertige USB-C Ports, die alle Strom liefern und miteinander kommunizieren können einzubauen, entschied sich DJI leider dazu, jedem Port eine bestimmte Aufgabe zu geben. Die Gründe dafür liegen mir leider nicht vor. Der DJI Support hat mir jedoch versichert, dass die Produktentwickler die Problematik aufnehmen.
Es bleibt einem also nicht viel anderes übrig, als die Verbindungen der einzelnen Geräte mithilfe von Anleitungen, die in den Tiefen von Foren und Youtube versteckt sind, zu erstellen. Eine andere Option ist es, das Ganze einfach selber auszuprobieren, bis es fünf Stunden später dann endlich läuft. Wenn die Verbindungen einmal funktionieren, ist es eine Sensation! Die Möglichkeit, einen Monitor auf ein Stativ zu schrauben und damit eine Kamera und einen Gimbal zu steuern welche bis zu 6km entfernt sind, hat schon was.

DJI RS3 PRO

Der DJI RS3 Pro ist die 3. Generation der berühmten DJI Ronin Serie. Es gibt zwei Versionen dieses Typs, den RS3 und den RS3 Pro. Persönlich kenne ich nur die Pro-Version. Die Verarbeitung ist wie bei den meisten DJI Produkten sehr hochwertig und auch die Tragkraft ist mit 4,5 kg recht passabel. Die genialsten Features sind  aber der neue Touch-Monitor und die Autolock-Funktion.

So ist der Touchscreen wirklich einfach durch swipen und antippen zu bedienen und das komplette Menu ist durch swipe-up, -down, -rechts und -links sehr einfach in der Handhabung. So kann man sowohl den Rangefinder als auch seinen Motor damit bedienen. Die Vorgehensweise wird durch eine klare Menuführung und Anleitung auch für unerfahrene Anwender*innen sehr einfach. 
Wichtig zu wissen ist im Voraus, dass der Motor im Gimbal-Menu aktiviert werden muss und man auch den Lidar, mit dem richtigen Kabel und dem richtigen Port am Gimbal verbunden, über den Gimbal kalibriert. À propos kalibrieren, um den Autofokus zu nutzen, ist es wichtig, folgende Logik zu kennen: Der Autofokus muss wissen wo er distanzmässig auf der Kamera positioniert ist. Gemessen wird die Distanz in Millimetern zwischen der Front des Lidar und dem Sensor. Abweichungen von ein paar Millimetern spielen dabei keine grosse Rolle. 
Um eben zu wissen, wie das Objektiv gebaut ist, muss zudem auf einen Meter und auf vier Meter Distanz scharf gestellt werden. Klingt kompliziert, ist es aber nicht. Sobald man das Menu zur Einrichtung von Objektiven gefunden hat, führt einen der Gimbal durch die nötigen Schritte.
 
Schaltet man den Gimbal aus, werden dank Autolock die drei Motoren automatisch gesperrt. Diese Sperre bietet drei Modi. Entweder man schaltet ihn aus, man lässt den Gimbal jedes Mal auf ein minimales Mass zusammenfalten oder man sperrt die Achsen in der Ausgangsposition. Letzteres ist als Standard zu empfehlen.

DJI Lidar Rangefinder RS 

Das Lidar Autofokus System stammt von DJIs Drohnenprogramm und dem DJI Ronin 4D. Es wurde entwickelt, damit es mit jedem Kamerasystem und jedem Objektiv benutzt werden kann. Mit sogenannten Cine- Linsen, die über einen Zahnradring verfügen, funktioniert es ohne zusätzlichen Zahnradkranz. Ansonsten stülpt man über den Fokusring des Objektivs einen solchen Kranz.
Der Lidar hat lediglich zwei Knöpfe. Einen zum Wechseln der drei programmierten Objektive, der zweite zum ein- und ausschalten der AF- Funktion.

DJI Transmission- System

Das äusserst leistungsstarke Transmission- System stammt ebenfalls von den DJI Drohnen. Die Verarbeitung ist sehr hochwertig. Sowohl Sender wie auch Empfänger verfügen über ein Metallgehäuse und das System hat sowohl eine Gyro-Funktion wie auch eine automatische Kanalsuche, um immer den besten Empfang zu haben. Die Reichweite wird mit bis zu 6km angegeben, was meiner Meinung nach völlig ausreicht. Man darf also einiges erwarten. Der Monitor ist mit 1500 nits sehr hell und lässt sich ohne weiteres mitten am Tag draussen benutzen.

Für wen eignet sich das System?

Das gesamte System eignet sich hervorragend für die professionelle Anwendung.
Auch als ambitionierte*r Einsteiger*in kann das Lidar Autofokus System eine super Ergänzung sein. 
Und natürlich ist der Lidar für «Single Operator» perfekt. Also alle, die Hochzeiten und Events alleine festhalten wollen.

  1. DJI RS 3 Pro
    • Bis zu 4.5kg Traglast
    • 1.5 kg Gewicht
    Mehr erfahren
    CHF 919.00
  1. DJI RS 3 Pro Combo
    • Bis zu 4.5kg Traglast
    • 1.5 kg Gewicht
    Mehr erfahren
    CHF 1’159.00

  1. DJI Transmission Combo
    • 2,4 + 5.8-GHz Frequenzbänder mit bis zu 23 Kanälen
    • 6 km Reichweite
    • 1080p/60fps mit maximal 50 MBit/s
    Mehr erfahren
    CHF 2’359.00