Die Canon EOS M50 ist eine Spiegellose Systemkamera, welche diesen Frühling als weiteres Bekenntnis von Canon zur neuen Mirrorless-Strategie eingeführt wurde. Die Kamera ist mir vor allem durch die enorme Werbepräsenz aufgefallen. Da mein Interesse bisher aber eher auf den High-End Kameras der jeweiligen Hersteller lag, waren mir die Details zur Kamera nur wenig bekannt.  Dieser Fokus war vermutlich auch mit ein Grund, wieso ich anfangs eher weniger begeistert war, als ich angefragt wurde einen Erfahrungsbericht über die M50 zu erstellen. Ein erster Blick auf die Details zur Kamera hat mir aber schnell gezeigt, dass es sich bei der M50 um ein kleines Kraftpaket handelt, welches es definitiv zu entdecken gilt.  

Der Besuch von Beauty- und Portraitfotograf Felix Rachor aus Berlin war die perfekte Gelegenheit für einen Härtetest der EOS M50.

Nun hatte ich sie also zum ersten Mal in der Hand. Meine erste Reaktion: Krass! Wie kompakt ist die denn bitte?! Ich muss eingestehen, dass ich mir wünschen würde, öfters mit einer so kompakten Kamera unterwegs zu sein. Der Rücken würde sich auf mancher Bergtour sehr darüber freuen! Anderseits heisst kompakt auch, dass der Griff immer kleiner und die Handhabung etwas weniger komfortabel wird. 

Aber ganz ehrlich: Hut ab, Canon! Die EOS M50 lässt sich wunderbar bedienen und liegt, trotz kompakter Grösse, auch toll in der Hand. Kompakt bleibt sie, solange man auch die Objektive für das spiegellose Bajonett von Canon verwendet, bekannt als EF-M Bajonett.

 

Nachfolgend kannst Du das Fazit des Tests als VLOG anschauen:

Während meiner Testzeit mit der Kamera habe ich, trotz des mitgelieferten Adapters auf die DSLR EF Linsen von Canon, hauptsächlich die EF-M Objektive verwendet. Ich wollte wissen was die Objektive aus der EF-M Serie an Qualität zu leisten vermögen. Die Geschwindigkeit mit dem eingebauten Dual Pixel Autofokus und den Kitobjektiven ist absolut beeindruckend! Viel schneller und zuverlässiger geht es kaum, auch mit dem Adapter dazwischen und den grossen EF Objektiven war der AF blitzschnell. Ein grosser Vorteil für alle, die bereits mit Canon fotografieren und sich für eine kompakte Kamera interessieren. So können auch die bereits vorhandenen EF-Linsen weiterhin ohne grosse Einschränkungen verwendet werden. 

Meiner Meinung nach ist die Canon EOS M50 vorwiegend auch für Einsteiger, die sich erstmals mit den Themen fotografieren und filmen auseinander setzen, eine hervorragende Wahl. Speziell für Einsteiger verfügt die Kamera über eine vereinfachte Menüansicht.

Doch was bietet die Kamera für ambitionierte Fotografen? Für alle Canon Fotografen, welche ein kompaktes Zweitgehäuse suchen und vor allem auch für Fotografen, die auf Social-Media und als Vlogger aktiv sind oder aktiver sein möchten, ist die M50 ein perfekter Begleiter. Für diese Nutzer lässt sich das Menü auf die gewohnte Canon-Ansicht umstellen.

 

Ein kleiner Rückblick zum Felix Raschor Event, komplett mit der EOS M50 gefilmt:

Nun zu den Details aus dem Test:

Die EOS M50 ist mit einem 24,1MP APS-C Sensor ausgestattet. Sie verfügt über den rasant schnellen Dual Pixel Autofokus. Dieser funktioniert einwandfrei bis Full HD Auflösung. Für alle, die auch gerne 4K Filmen möchten, gilt es zu beachten, dass der Dual Pixel AF nicht verwendet werden kann und somit der AF etwas langsamer in der Nachführung ist und beim Scharfstellen teilweise etwas Schwierigkeiten aufweist. Für mich war das kein grosser Nachteil. Wer auf 4K nicht verzichten will, sollte bereit sein, manuell zu fokussieren und muss einen Crop-Faktor von 1.56 in Kauf nehmen. 

Allerdings werden vermutlich nur die wenigsten Nutzer mit dieser Kamera 4K Filmen wollen. Um einen tollen Vlog oder Videoclip zu erstellen und auf Plattformen wie Youtube zu veröffentlichen, ist Full HD immer noch absolut ausreichend.

Eines der Highlights der Canon EOS M50 ist das schwenk- und drehbare Display. Vor allem auch beim Vloggen ist das ein riesen Vorteil! Man kann sich problemlos selber filmen und hat jederzeit den Überblick über den Bildausschnitt. Besonders auch wenn man mit einem Gimbal filmt, ist das ausklappbare Display extrem praktisch. Mit Fest verbauten Displays hat man immer nur eine eingeschränkte Sicht auf den Monitor. Ich wünschte mir eine Welt, wo alle Kamera-Displays ausklappbar und schwenkbar sind.

Die Möglichkeit, die Kamera per App mit dem Smartphone zu verbinden, ist ein weiterer Grund wieso sich die Kamera für Social-Media affine Anwender sehr gut eignet. Den Umweg über den Computer kann man sich so sparen. Es ist so unkompliziert einen Schnappschuss gleich aufs Smartphone zu übertragen, dort zu bearbeiten und blitzschnell in den sozialen Medien zu posten. Die Möglichkeit, die App auch zum Auslösen der Kamera zu verwenden erspart einem den externen Fernauslöser. 

 

Ein Nachteil fiel mir beim Akkuwechsel nach ca. 2h filmen auf. Dabei war nicht die Batterielaufzeit das Problem, denn die ist erstaunlich gut. Sobald man die Kamera aber mit einer normal grossen Stativplatte versehen hat, muss diese zum Wechseln des Akkus oder der Speicherkarte entfernt werden. Mit einer Mini-Stativ-Platte würde sich das Akku-Fach wohl knapp öffnen lassen. Dies konnte Canon vermutlich nicht verhindern, da sich die Stativschraube erfreulicherweise trotz äusserst kompakter Bauweise in der optischen Achse befindet. 

Folgende Bilder sind während des Workshops und Photowalk mit Felix Rachor entstanden. Felix hat die Bilder mit der EOS M50 gemacht und als Objetiv wurde das CANON EF 24 - 70 mm f/2.8L II USM mit dem EF-Adapter verwendet. 

 

 

Fazit

Wem ich die Kamera empfehlen kann, habe ich oben bereits etwas ausführlicher erwähnt. 

Hier nochmals eine kurze Zusammenfassung für die reinen „Fazit-Leser“: 
Die Canon EOS M50 ist in meinen Augen eine wunderbare Kamera um sich mit der Fotografie vertraut zu machen und bietet alles was das Herz begehrt. Genau so toll ist die kompakte Kamera für Profis und ambitionierte Fotografen, die eine Lösung für den Alltag suchen und trotzdem nicht auf die qualitativ hochwertigeren Linsen verzichten möchten. Besonders auch Vlogger, Blogger und alle die viel Foto- und Film-Inhalte für Social-Media produzieren, werden die M50 nicht mehr missen wollen. Momentan ist die Auswahl an EF-M Objektiven begrenzt. Canon hat aber bereits angekündigt, dass das Sortiment in naher Zukunft ausgebaut wird und auch lichtstarke Linsen den Weg auf den Markt finden werden, um die spiegellosen Kameras noch attraktiver zu machen. 

Nicht zuletzt muss man auch den „Kampfpreis“ erwähnen. Die EOS M50 bietet ein unglaublich gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.  

+ Preis                                                                      - Akku Wechsel mit Stativplatte
+ Baugrösse                                                             - Kein Dual Pixel AF in 4K
+ Bildqualität                                                             
+ Mikrofon Anschluss                                                                              
+ 10 Bilder pro Sekunde
+ Dual Pixel Autofokus in Full HD
+ Steuerung durch die Canon App
+ Einfache Bedienung

 

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Kai Grossmann

 Kai Grossmann arbeitet seit Mai 2018 in unserem
 Fotostudio und fotografiert auf Instagram als @wildlicht