"Dank der überzeugenden JPEG-Qualität meiner Fujifilm-Kamera, verzichte ich weitestgehend auf das Rohdatenformat." "Die Farbwiedergabe meiner Fujifilmkamera im JPEG Modus gefällt mir deutlich besser als bei Kameras anderer Marken" 
Immer öfters hören wir diese oder ähnliche Sätze von Fotografen/innen, welche mit den Fujifilm X- oder GFX-Kameras arbeiten. Was ist dran am Ruf der überragenden Farbwiedergabe der Fujifilm-Kameras? In diesem Beitrag gehen wir diesem Thema auf den Grund. 

Wie bereits dem Firmennamen zu entnehmen ist, war und ist Fujifilm bekannt für die analogen Farb- und Schwarzweissfilme. Einige dieser Filme haben sich dank ihrem Farb- und Kontrastlook einen legendären Ruf erarbeitet. Es ist also durchaus logisch und nachvollziehbar, dass Fujifilm ein besonderes Augenmerk auf die Farbwiedergabe bei der Entwicklung der X- und GFX-Kameras gelegt hat. 

Die Fujifilm X- und GFX-Kameras verzichten komplett auf die typischen Bildeffekte wie z.B. Neutral, Brillant, Portrait oder Monochrom. Die Farblooks tragen stattdessen die Namen der kultigen Analog-Filme:


JpegVergleich

Zum besseren Vergleich empfehlen wir, die JPEG-Dateien in grösserer Auflösung hier herunterzuladen.

Standardmässig simuliert die Kamera den Stil des Provia Diafilms.
Nebst der Provia-Filmsimulation können folgende Looks eingestellt werden:

  • Astia: wenig Kontrast, sehr natürlicher Eindruck, warme Grüntöne,

  • Velvia: sehr brillante Farben, typisches Fujifilm grün, sehr gut geeignet für Landschaften oder Bilder mit vielen Farben.

  • Classic Chrome: sehr entsättigt, dramatischer Eindruck

  • ProNegativeHigh: ähnlich wie Provia, kontrastreichere Tiefen

  • ProNegativeStandard: wenig Kontrast

  • Acros (Monochrom): kontrastreicher als normal, schwarz-weiss

Diese Bildlooks entstehen bei der kamerainternen Konvertierung in das JPEG-Format. Der Nachteil bei der direkten JPEG-Aufzeichnung liegt darin, dass die zusätzlichen Bildinformationen im RAW-Format nicht mehr vorhanden sind. Falls also die Belichtung nicht 100% korrekt war oder man nachträglich selektive Korrekturen in den Lichter/Schatten vornehmen möchte, ist dies mit dem JPEG nur sehr eingeschränkt möglich. 

Als Alternative kann man beide Bildformate aufzeichnen, um im Fall einer Fehlbelichtung noch auf das RAW zurückgreifen zu können. 
Die Fujifilm-Kameras bieten sogar eine manuelle, kamerainterne RAW-Konvertierung. So kann ich also auch ohne die JPEG-Aufnahme-Einstellung RAW-Fotos in den favorisierten Filmlook konvertrieren. 

Viele Fotografen zeichnen also das JPEG und RAW parallel auf. Sobald ein Foto nach manuellen Korrekturen verlangt, wird das Foto aus dem RAW-Format entwickelt. Wenn die Belichtung sitzt und der Dynamikumfang stimmt, erspart man sich diese aufwändige manuelle Konvertierung. 

Wer nun trotzdem lieber nur im RAW-Format fotografiert, hat die Möglichkeit die Filmlooks nachträglich im Lightroom anzuwenden (Wie das funktioniert erfahren Lightroom-Neueinsteiger u.A. auch in unseren Kursen). 

Links: Sony Alpha A7R III. Rechts: Fujifilm GFX 50S

Fazit:

RawProfile

Die JPEG Dateien überzeugen durchaus dank der sehr schönen Farbwiedergabe. Wie schon zu analogen Zeiten hat es Fujifilm geschafft, besonders die schwierigen Grüntöne hervorragend abzubilden. 

Für Alle,  die mit der RAW-Datenflut umgehen können und sich etwas Zeit für die Konvertierung nehmen wollen, empfehlen wir trotzdem, im RAW-Format zu fotografieren. Danach können die Fujifilm-Looks über Lightroom auf die Bilder angewendet werden.
Wer zu 95% mit seien JPEG-Dateien zufrieden ist und die Belichtungseinstellungen seiner Kamera im Griff hat, wird wohl am besten den Weg der JPEG+RAW Aufzeichnung einschlagen um die RAW-Files als Backup für die wenigen "Fehlschüsse" nutzen zu können. 

Selbstbewusste Puristen verzichten ganz auf das RAW ;-).

Hier geht es zu den Fujiflm-Kameras

 

 

Autor Silvan

 

 Silvan Schär ist gelernter Fotofachmann und aktuell Kursleiter bei Foto Video Zumstein. In seiner Freizeit testet
 er sich durch unser Kameraangebot um sich optimal auf alle Fragen in seinen Kursen vorzubereiten.