Die neue Sony Alpha A7 III ist seit kurzem auf dem Markt. 
Für viele stellt sich nun die Frage, lohnt sich ein Wechsel von der Mark II auf die Nachfolgerin?

Der Landschafts - & Abenteuerfotograf, Andri Laukas, hat die Unterschiede und Neuerungen für uns unter die Lupe genommen. 
Andri: "Unter anderem aufgrund der stetigen Überdenkungsprozesse und neuen Umsetzungsverfahren wurde die Fotografie zu meiner Leidenschaft.
Dinge auf eine andere Weise anzusehen hat mir die Augen geöffnet und mir aufgezeigt, wie dankbar ich dafür sein kann, was um mich herum geschieht und mich umgibt."

Sieh Dir hier seinen Vergleichstest der Sony Alpha A7 Mark III und Mark II an:

Nach der Präsentation von Sony war ich etwas skeptisch, was die neuen Features, die die Kamera angeblich besitzen soll, betrifft. Mir stellte sich die Frage, ob sich das Upgrade vom Vorgängermodell überhaupt lohnt.

Als es endlich so weit war, nahm ich die neue Sony Alpha A7 Mark III voller Freude in die Hand.
Rein optisch sehen die beiden Kameras, A7 Mark II und A7 Mark III recht ähnlich aus, wobei einem beim direkten Vergleich erst mal der Joystick der Mark III auffällt.

Haptik und Batterie

Wenn man die Kamera das erste Mal ans Auge hebt, so fällt einem auf, dass die Sony Alpha A7 III noch eine Spur besser in der Hand liegt, als das Vorgängermodell. Grosse Hände werden aber nach wie vor nicht auf den Batteriegriff verzichten wollen.

Stichwort Batterie: Sony hat den wohl grössten Fehler des Vorgängers komplett ausgebügelt. Der Akku besitzt nun mehr als die doppelte Kapazität und hält gefühlt dreimal so lange.

Zur Haptik des Gerätes: Wie schon erwähnt hat sich bezüglich der äusseren Erscheinung nicht viel an der Kamera geändert. Es gibt jedoch einige positive und sehr wenige negative Erneuerungen. Beispielsweise sind die Knöpfe bei der Sony Alpha A7 Mark III deutlich angenehmer zu bedienen, wobei das Drehrad eher schwerfällig ist. Meines Erachtens ist das ein Punkt, in dem sich die Kamera im Vergleich zum Vorgänger verschlechtert hat. Aber dafür gibt es jetzt einen Joystick, womit das Verschieben des Fokuspunkts superschnell geht. Mit dem neu eingebauten Touchscreen ist das ebenfalls möglich, leider kann darüber (noch) nicht im Menü navigiert werden.

Sieht man von diesen kleinen Makeln ab, muss man sagen, die Kamera liegt fest in der Hand und fühlt sich sehr hochwertig und solide an. Alle Knöpfe sind am richtigen Ort, sodass die Bedienung selbst mit einer Hand leicht ausfällt.

Bildqualität
Der qualitative Unterschied zum Vorgänger macht sich schon ab ISO 800 bemerkbar. Ab ISO 6400 schneidet die Sony Alpha A7 III um ca. 2 von 3 Blenden Stufen besser ab, als die Vorgängerin. Das Ergebnis sind deutlich rauschärmere Aufnahmen.
Die Bilder der A7 Mark II lassen sich bis einschliesslich ISO 5000 nutzen, bei der A7 Mark III kann bis ca. ISO 8000 hochgeschraubt werden. Wer keine Grossformatdrucke erstellt, wird selbst mit ISO 12800 noch brauchbare Resultate erzielen können.

Vergleich mit ISO 6400: Links Mark II, rechts Mark III

Vergleich mit ISO 25600: Links Mark II, rechts Mark III

Dynamikumfang und Auflösung
Der Dynamikumfang hat sich meines Erachtens auch gesteigert. RAW Dateien lassen sich unkomprimiert abspeichern.
Für mich ist diese Funktion zwar weniger relevant, so kann aber vermieden werden, dass es, bei starken Bearbeitungen, zu Komprimierungsartefakten an kontrastreichen Stellen kommt.
Möglicherweise vermögen Astro- und Architekturfotografen noch ein kleines bisschen mehr aus der unkomprimierten Version herauszkitzeln, wobei besonders Architekturfotografen vermutlich eher auf die Sony Alpha A7R Mark III setzen werden. Die 24MP Auflösung der A7 Mark III reichen allerdings für den normalen Nutzer völlig aus. Die Bilder weisen selbst bei Schnappschüssen und in zugeschnittener Form noch eine ausgezeichnete Qualität auf.

 

Diese Aufnahme ist während einer Zugfahrt entstanden.

Unglaubliche Detailwiedergabe

Filmqualität
Was das Filmen angeht, hat sich im Vergleich zum Vorgänger sehr viel verändert: Von 4K bis FullHD mit 120fps ist alles an Bord. Auch das flache Farbprofil Slog-3 weiss zu gefallen. Nicht allen wird damit das Colourgrading auf Anhieb gelingen aber mit etwas Übung stellt der fade Farblook eine super Grundlage dar, woraus sehr viel hervorgeholt werden kann.

Autofokus und Geschwindigkeit.
Der Autofokus stellt eine der grössten Veränderungen zum Vorgänger dar. Er fokussiert schnell und nahezu verzögerungsfrei – selbst bei schlechten Lichtsituationen.
Die Seriengeschwindigkeit ist bis auf rund 10fps gestiegen, was auch den meisten Sportfotografen genügen sollte. Besonders der neue Focus-Tracking Modus könnte in der Sportfotografie auf Begeisterung stossen. Dank dem UHS-II Kartenslot können die grossen Datenmengen nun auch viel schneller abgespeichert werden.
Da kann der Vorgänger in keiner Weise mithalten. Sony spricht mit dieser Semi-Professionellen Vollformatkamera nun selbst Reportage - und Sportfotografen an.

Zusammenfassung
Mit der neuen Sony Alpha A7 Mark III hat Sony einen grossen Sprung gemacht. Herausragende Bildqualität verbunden mit professionellen Videoskills machen die Kamera zu einem genialen Allrounder. Das Tempo ist flott und die Ausstattung hat sich deutlich verbessert. Der Autofokus kann schon fast mit dem Topmodell, Sony Alpha A9, mithalten. Endlich ist auch der grössere Akku im Einsteigermodell verfügbar, allein deswegen ist die Anschaffung schon lohnenswert.

Mängel gibt es kaum. Leider lässt sich mit dem Touchscreen das Menu nicht bedienen und es gibt immer noch keine richtig Timelapse-Funktion. Es lässt sich lediglich die fps im S&Q Video-Modus bis auf z.B. 1fps runterdrehen. Ausgegeben wird jedoch nur ein zusammengesetztes 1080p und nicht einmal ein 4K Video. Auch lässt sich das Display immer noch nicht um 180 Grad schwenken. Das können andere Hersteller besser.
Alles in allem aber eine semi-professionelle Vollformatkamera, die endlich nicht mehr upgegradet werden muss. Da scheint der Preis schon fast erschreckend tief.
Sony hat hier beinahe alles richtig gemacht. Im Vergleich zum Vorgänger lässt sich sagen: Auf den zweiten Blick sind das zwei ganz unterschiedliche Kameras. Das Upgrade vom Vorgänger lohnt sich auf jeden Fall. 

 

Übrigens: Mehr zu meinem Bearbeitungsstil/Lightroom Presets findet ihr auf meiner Webseite andrilaukas.com
Instagram: @cameraismyeye 

Die neue Sony Alpha A7 III findest Du hier imOnlineshop
oder zum Testen auf zumirent.ch