Du möchtest Dich intensiver mit der Fotografie beschäftigen und nicht nur mit dem Handy knipsen, hast aber ein beschränktes Budget zur Verfügung? In diesem Blogbeitrag stellen wir Dir drei Systemkameras für unter CHF 700.- vor.

Damit Du die für Dich richtige Kamera findest, hat unser Kursleiter Silvan Schär die Kameras für Dich unter die Lupe genommen:

Systemkameras im Überblick

Meine drei Empfehlungen basieren auf den günstigen aber technisch sehr guten spiegellosen Einsteiger-Systemkameras von Canon, Sony und Fujifilm. Die Canon EOS M50, Sony Alpha A6100 und die Fujifilm X-T200 sind trotz des kleinen Preisschilds eine sehr gute Wahl.
Alle diese drei Kameras verfügen über einen APS-C Sensor mit 24 Megapixel. Diese Sensorgrösse und Auflösung bietet für den Einstieg alles was man braucht. Die Sensorgrösse bietet die Möglichkeit, mit der Tiefenschärfe zu arbeiten und liefert sehr gute Qualität auch bei schlechten Lichtverhältnissen. Diese Art von Sensoren wird auch bei Spiegelreflexkameras eingebaut, jedoch würde ich für die zukünftige Sicherheit Deiner Investition bei einer spiegellosen Kamera einsteigen.
Ich bin der Meinung, dass in dieser Preisklasse eine Spiegelreflexkamera nur noch Sinn macht, wenn Du dich gar nicht mit einem digitalen Sucher anfreunden kannst.
Bei den meisten weiteren Punkten überwiegen die Vorteile der Systemkamera und es ist davon auszugehen, dass immer weniger Spiegelreflexkameras und dazugehörige Objektive auf dem Markt kommen werden. Der Spiegel einer Spiegelreflexkamera wird lediglich fürs Durchschauen im Sucher benötigt. Da wir das bei den spiegellosen direkt über den Bildsensor machen, haben wir zwar im Sucher ein Display anstatt eines optischen Bildes, jedoch können wir gleich die Helligkeit des Bildes Live anpassen und kontrollieren. Gerade auch für Einsteiger*innen bietet dies zusätzliche Sicherheit bei der Kontrolle der Belichtung. 

Alle drei Modelle verfügen über ein Markeneigenes Objektivsystem. Das heisst, ich kann zu einem späteren Zeitpunkt auch ein neues Objektiv, welches mir andere Brennweiten (Bildwinkel) und/oder mehr Lichtstärke bringt, kaufen. Die kleinste Auswahl an Objektiven bietet aktuell das Canon M-System. Allerdings hast Du dort den Vorteil, dass Du über einen optionalen Adapter sämtliche Objektive des Canon EF-Systems (Spiegelreflex) verwenden kannst. Es gibt sehr viele EF Objektive im Markt und somit auch immer wieder die Chance, ein interessantes Occasions-Objektiv zum Schnäppchenpreis zu finden. 

Speziell gefällt mir, dass alle drei Kameras mit dem normalen Kit-Objektiv sehr klein ausfallen.
Das macht sie zu den perfekten Begleitern für unterwegs oder in den Ferien.

Was aber nun die drei Kameras voneinander unterscheidet, zeigt sich vor allem in kleinen Details, auf die ich kurz eingehen will:

Die Canon EOS M50

In Bezug auf ihr Design ist die M50 ein kleines Ebenbild der klassischen Spiegelreflexkamera. Die Canon EOS M50 besticht durch ein kleines, aber trotzdem ergonomisches Gehäuse und neuster Technik. Die Kamera hat eine sehr übersichtliche Bedienoberfläche und löst vieles bequem per Touchscreen. Das Bedienkonzept ist ideal für Fotograf*inen die eine einnfache Bedienung schätzen und sich nicht intensiv mit der Technik auseinandersetzen wollen. Das ausklappbare Display bietet genügend Flexibilität, um aus jedem Winkel ein klares Bild zu sehen. Der Canon Dual Pixel Focus bietet vor allem auch im Videomodus eine zuverlässige automatische Fokussierung. Wenn Du also gelegentlich auch filmen möchtest, ist die M50 eine sehr gute Wahl. Die Kamera ist auch in der Datenübertragung enorm flexibel. Die neue Canon Image Cloud lässt die Bilder automatisch drahtlos auf den Computer oder die Canon Cloud übertragen.
Einen ausführlichen Praxistest zur Canon EOS M50 findest Du hier: Praxistest M50

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Die Fujifilm X-T200

Die zweitkleinste aus dem Fujifilm-System hält am klassisch analogen Design fest. Die schönen Fujifilm Kameras bieten ein kompaktes Gehäuse mit bester Bildqualität. Die Kamera verfügt auch wie die Canon über ein dreh- und schwenkbares Touchdisplay, was das Fotografieren erheblich vereinfacht. Fujifilm ist zudem bekannt durch ihre speziell schönen analogen Filmsimulationen, welche die Farben der klassischen Filmlooks imitieren. Die Fujifilm X-T200 ist also vor allem auch sehr interessant für alle Fotograf*innen die die Bilddaten gleich "out of cam" verwenden möchten und trotzdem einen gewissen gestalterischen Freiraum in Bezug auf die Farbgebung und den Kontrast nutzen möchten. Das an die alten manuellen Kameras angelegte Bedienkonzept begeistert Fotograf*innen die sich etwas intensiver mit den fotografischen Grundlagen wie Blende, Zeit und ISO auseinandersetzen möchten.

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Die Sony Alpha A6100

Die kleinste im Bunde hat technisch viel zu bieten. Sie fotografiert Sportaufnahmen in voller Auflösung mit bis zu 11 Bildern pro Sekunde und ist somit die schnellste unter den drei Modellen. Die Bedienung ist für Neueinsteiger manchmal etwas herausfordernd, bietet jedoch bei genügend Erfahrung viel Potential. Wenn Du Dich also auch bezüglich den technischen Einstellungen mit Deiner Kamera etwas intensiver auseinanderetzen möchtest, hast Du bei der Sony die meisten Möglichkeiten. Das Klappdisplay dieser Kamera kann auf kleinstem Raum nach oben und unten gekippt werden, ist allerdings nicht ausschwenkbar wie bei den anderen beiden Kameras. Das Display ist wie bei Fujifilm und Canon ebenfalls touchempfindlich. Der Autofokus mit Augenerkennung (sogar bei Tieren!) funktioniert extrem schnell. Die Sony ist also eine sehr gute Wahl für Fotograf*innen die viel bewegte Motive fotografieren und daher auf einen sehr schnell Autofokus und auf eine schnelle Bildfolge angewiesen sind. 

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Zum Abschluss noch ein kleiner Tipp zu den Objektiven:
Die Kameras sind jeweils mit einem kleinen Standard-Zoom ausgestattet. Diese Zooms bieten zwar eine gewisse Flexibilität für die Wahl des Bildausschnittes und kompakte Abmessungen. Allerdings sind Objektive in dieser Grössen- und Preisklasse nicht besonders lichtstark. Wenn Du Dich mit schönen unscharfen Hintergründen gestalterisch ausleben möchtest, empfehle ich Dir zusätzlich eine lichtstarke Festbrennweite anzuschaffen. Bei allen drei Kameramodellen gibt es auch bereits zum kleinen Preis lichtstarke Objektive mit denen Du noch mehr Freude an Deiner neuen Kamera haben wirst:

Canon EF-M 32mm f/1.4 STM

Fujifilm Fujinon XF 35mm F2 R WR Black

Sony E-Mount APSC 50mm F1.8 OSS Black