Mit STELLINA kam ein Produkt auf dem Markt, welches eine Lücke schliesst - ein voll automatisches, digitales Teleskop! STELLINA kommt in transportablen Massen und ist dadurch jederzeit und überall in der Lage, Dir Aufnahmen von unserem Nachthimmel direkt auf Deinem Handy oder Tablet zu präsentieren.

Ist das die Zukunft? Werden wir in zwanzig oder dreissig Jahren die Teleskope und Montierungen, so wie wir sie heute kennen, nicht weiterverwenden?

Sehen wir uns das etwas genauer an:

STELLINA

 

Das Start-up Unternehmen, Vaonis, bietet mit STELLINA ein vollautomatisches Teleskop mit einfachster Bedienung. Basierend auf einem altazimuth System, fotografiert das Teleskop unseren Nachthimmel ganz ohne den Einsatz von Zubehör, wie äquatorialer Montierung, externer Kamera, Laptop und Guidingsystem. 

Für den Anwender reduziert sich das Teleskop auf das absolute Minimum! Das schlanke, transportable Gehäuse in modernem Design integriert jede benötigte Komponente und wiegt gerade mal 11.2 Kilogramm. Zum Lieferumfang gehört ein kompaktes Carbon-Stativ aus der Gitzo Systematic Serie sowie ein Akku.


 

Der erste Test

Wir haben die erste Lieferung erhalten und wollen das neue Teleskop sofort testen - und zwar mitten in der Stadt Bern, direkt draussen vor unserem Geschäft!
Einmal auf dem Stativ montiert und eingeschaltet, muss das vollautomatische Teleskop mit dem Smartphone oder Tablet verbunden werden. Dafür wird die kostenlose „Stellinapp“ benötigt. 

Nach erfolgreicher Verbindung kann das Teleskop automatisch ausgerichtet werden. Es dauert weniger als fünf Minuten, bis STELLINA den Fokus eingestellt und den Himmel gescannt hat. Ein aufwändiges Alignement, wie bei anderen GoTo-Teleskopen, ist nicht nötig. 

Dank integrierter Heizung und Temperatursteuerung können wir direkt loslegen. Es ist keine Akklimatisierung nötig und obwohl wir gerade von drinnen kommen und die Nacht ziemlich feucht ist, haben wir dank der Heizung auch kein Problem mit Taubeschlag. 

Nach kürzester Zeit ist STELLINA einsatzbereit: Im Katalog der Stellinapp stehen zur Zeit über hundert Objekte zur Verfügung, woraus wir uns unser Beobachtungsziel auswählen können. In der App werden sichtbare und verborgene - zum Beobachtungszeitpunkt unter dem Horizont liegende - Objekte entsprechend markiert. Die besonders schönen Himmelsobjekte der Beobachtungsnacht listet uns die App separat auf.

Nachdem wir ein Objekt ausgewählt haben, schwenkt das Teleskop darauf und folgt präzise seinem Lauf über den Nachthimmel. Sofort beginnt die kompakte Beobachtungsstation den Himmel zu fotografieren. Die durch die azimutale Aufstellung bedingte Bildfeldrotation kompensiert ein mechanischer Kamera-Rotator. Auch das manuelle Scharfstellen können wir vergessen und dem integrierten Autofokussystem überlassen. 

Das erste Bild erscheint, abhängig vom gewählten Objekt, nach 10 bis 20 Sekunden auf dem Bildschirm unseres Smartphones oder Tablets. STELLINA erstellt nun Aufnahme um Aufnahme, während das Objekt weiterhin im Visier behalten wird. Jede einzelne Aufnahme wird zur ursprünglichen Aufnahme dazugerechnet, dadurch wird das auf dem Smartphone präsentierte Bild immer präziser und detailreicher (Live-Stacking). 

Sind Wolken oder andere störende Objekte im Bild, so wir dies bei der Bildanalyse des integrierten Computers erkannt und diese Aufnahme wird beim Stacking nicht verwendet.

Wir sind fasziniert, während wir das Live-Stacking auf dem Smartphonedisplay beobachten. In Echtzeit erkennen wir, wie immer mehr Strukturen und Farben sichtbar werden. Ein Erlebnis wie wir es vom blossen Blick durch das Okular nicht kennen. 

Das Live-Stacking können wir gleichzeitig auf bis zu zwanzig Smartphones teilen - Beobachten mit Freunden und Familie war noch nie so einfach! 


Stellinapp 

Während STELLINA arbeitet, sehen wir uns in der Stellinapp um: Nachdem wir die App öffnen, erscheint eine Anweisung zum Herstellen der WiFi-Verbindung mit dem Teleskop. Dafür werden keine mobilen Daten verwendet, die WiFi-Verbindung besteht direkt zwischen STELLINA und unserem Smartphone. 

Sobald die Verbindung steht, werden wir zum „Stellina Tab“ weitergeleitet. Hier finden wir diverse Angaben zum Teleskop wie zum Beispiel den aktuellen Status, die aktuelle Betriebstemperatur oder die Firmwareversion.

Im nächsten Tab ist der Katalog aller Objekte aufgeführt, die Stellina finden und aufnehmen kann. Zuoberst werden uns die lohnenswertesten Beobachtungsziele der Nacht präsentiert. Darunter wird der vollständige Katalog, aufgeteilt nach Kategorien (Nebel, Galaxien, Sonnensystem... usw.), gelistet. Und zuunterst im Tab eine Liste der zuletzt hinzugefügten Beobachtungsziele. 

Wenn wir ein Beobachtungsziel wählen und öffnen, zeigt uns die Stellinapp die empfohlene Belichtungszeit für das gewählte Himmelsobjekt an. Gleich darunter lesen wir diverse Informationen über das Objekt. Die Informationstexte sind kurz und verständlich geschrieben, so können wir gleich auch noch spannende Details dazulernen, während wir das Teleskop arbeiten lassen.

Im dritten Tab sehen wir die aktuelle Aufnahme, können diese Beenden, Speichern und Teilen. Während unserer ersten Testaufnahme erscheint nach einiger Zeit eine Meldung auf diesem Tab, dass die Betriebstemperatur seit Beginn der Belichtung um 4 Grad gesunken ist und wir den Fokus neu einstellen lassen sollen. So können wir eine optimale Schärfeleistung beibehalten. 

Wir stellen fest, dass unser gewählter Orionnebel nicht schön zentriert ist, sondern am Bildrand hängt. Auf unsere Nachfrage bei Vaonis - dem Hersteller von STELLINA - erfahren wir, dass in kurzer Zeit eine Funktion ergänzt wird, um Objekte optimal zentrieren zu können.

Unsere bereits erfolgten, aber auch geplanten Beobachtungen finden wir in unserem Nutzerprofil. Dies finden wir im vierten Tab der App. Hier können wir unser Profil bearbeiten, finden weitere Informationen zu Vaonis sowie FAQ’s.

Jedes Beobachtungsergebnis lässt sich in der App wie auch in der Galerie des Smartphones oder Tablets speichern und natürlich auch auf allen Social Medien mit Freunden teilen.

 

Immer noch mitten in Bern stehend, zeigt uns Stellina unser erstes Testergebnis. Dank des integrierten Lichtverschmutzungsfilter (CLS) erscheint auf dem Display unseres Smartphones ein klares Bild des Orionnebels, ganz ohne den negativen Einfluss der vielen Lichter in Bern. So sieht unser erstes Ergebnis nach nur knappen 5 Minuten aus:


Auch viele weitere Beobachtungsziele mit Vaonis STELLINA überzeugen!

 


 
Technische Daten

Wenn wir uns die technischen Daten der voll automatischen Beobachtungsstation anschauen, stellen wir schnell fest, dass da ganz schön viel Technik drinsteckt: 

Gewicht

11.2 kg 

Grösse

49 x 39 x 13 cm

Stromversorgung

USB Typ-C 5.1V/2.4A input / Akku im Lieferumfang enthalten

Betrieb

5 Stunden Betriebszeit mit einem 10,000mAh Akku

Schutzklasse

IP53 (Staub und Spritzwasserschutz)

Lieferumfang

Stativ (1.3 kg), 10,000mAh Akku, Schutzhülle

Steuerung

Smartphone/Tablet (nicht im Lieferumfang enthalten)

Anwendung

Deep-sky Objekte (Galaxien, Nebel, Sternhaufen) und Mond

 

Optik

Apochromatischer ED doublet Refraktor mit Lanthanum Glas

Öffnung

80 mm 

Brennweite

400 mm 

Öffnungsverhältnis

F/5

Bildsensor

1/1.8" CMOS Sony

Auflösung

3096 x 2080 Pixel (6.4MP)

Bildformate

JPEG ; FITS (16-bit RAW)

Field of view

1° x 0.7°

Vergrösserung

Equivalent 50x bis zu 100x mit Digitalzoom

 

Montierung

Alt-azimuth 

Alignement

Automatisch 

Fokus

Automatisch

Ausrichtung

Automatisch

Bild Prozessor / 

Entwicklung

- Angepasst an das jeweilige Objekt

- Echtzeit Bildstacking

Filter

Lichtverschmutzung (CLS) 

Bildfeldrotator

mechanisch und automatisch

Tauschutz

Integrierte Heizung

 

Reisen mit STELLINA? Kein Problem!

Das optionale Transportcase in den Massen 61 x 52 x 41cm ist bei den meisten Fluggesellschaften Kabinentauglich.
Darin kommt STELLINA optimal geschützt überall gut an. 

 

Fazit: 

STELLINA wird wohl nicht die Zukunft der Astrofotografie sein. Mit der doch noch bescheidenen Auflösung und dem kleinen Bildsensor ist die Bildqualität zwar überraschend gut, kann jedoch nicht mit professionellem Astrofotografie-Equipment mithalten. 

Mit STELLINA will Vaonis sicherlich nicht all die Profis in der Astrofotografie ansprechen und vom professionellen Equipment wegbringen. Denn in diesem geschlossenen System bietet STELLINA auch keinerlei weitere Ausbau- und Anpassungsmöglichkeiten. 

Revolutionär kann sich ein Teleskop wie STELLINA jedoch sicherlich in der Beobachtung durchsetzen! Durch das Livestacking werden erstmals auf einfachste Art und Weise und ohne jeglichen Aufwand die wunderschönen Farbspektren der Himmelsobjekte sichtbar. Diesen Anblick bietet uns ein klassisches Teleskop, bei welchem wir durch Okulare beobachten, nicht. 

Wir können nicht leugnen, dass die Lichtverschmutzung auch in der Schweiz ein immer grösseres Problem wird. Durch das Livestacking und den integrierten CLS-Filter zeigt STELLINA auch mitten aus der Stadt Bern atemberaubende Ansichten unseres Himmels. Und wenn wir andere Testberichte im Internet studieren, so erfahren wir, dass der Einsatz von STELLINA selbst in Las Vegas super funktioniert - in einer Stadt, in der kein Stern sonst sichtbar sein wird. 

Wenn wir die hervorragende Leistung, die hochwertige Qualität sowie die vielen technischen Bauteile und Zubehöre in Betracht ziehen, dann sind wir alle einverstanden, dass der Preis von 4198.- CHF seine Berechtigung findet. 


Hier gehts zu Vaonis STELLINA im Onlineshop

 

Ronnie Zysset:
Ronnie leitet die Astronomieabteilung und ist unser Mann für komplexe Themen rund um die Astronomie.